DVD-Lizenzierung ändert sich minimal
Zertifizierung von DVD-Playern vor statt nach der Auslieferung
Wie vereinzelt im Internet berichtet wurde, plane das DVD-Forum, verschärft gegen Hersteller von Hardware-DVD-Playern vor allem aus dem asiatischen Raum vorzugehen. Auf Nachfrage von Golem.de wies die DVD Format/Logo Licensing Corporation dies teilweise zurück. Es gebe lediglich eine Änderung bei der Verifizierung von DVD-Playern.
Bisher wurden die Geräte der Lizenznehmer erst nach der Auslieferung auf die Einhaltung der DVD-Standards überprüft. Diese Praxis wird zum 1. Oktober 2001 geändert und erfolgt dann bereits vor der Auslieferung der Player. Entzieht sich ein Hersteller dieser Überprüfungsprozedur dürfen die betreffenden Geräte kein DVD-Logo mehr tragen. Hersteller, die dennoch DVD-Player mit dem Logo ausliefern, müssen mit gerichtlichen Konsequenzen rechnen.
Die geänderte Verifizierungs-Prozedur zielt vor allem auf taiwanesische Hersteller, die ihre Geräte ohne Regionalcode ausliefern. Der Regionalcode soll sicherstellen, dass die Player nur DVDs aus der Region abspielen können, in der die Geräte gekauft wurden. Dazu wurde der Erdball in insgesamt sechs Regionen aufgeteilt. Die USA und Kanada etwa liegen in der Region 1, während Europa und Japan den Regionalcode 2 tragen. Eine DVD aus der Region 1 kann nicht ohne weiteres auf einem DVD-Player mit dem Regionalcode 2 abgespielt werden.
Allerdings scheint die Filmindustrie nur wenig Erfolg mit dem Regionalcode zu haben. Eine Vielzahl von in Deutschland verkauften DVD-Playern lässt sich im Nachhinein in einen so genannten “region-code-free”-Zustand schalten. Das bedeutet, dass derart modifizierte Player DVDs aller sechs Regionen abspielen können. DVD-Versender aus den USA wie etwa Amazon.com erzielen schließlich nicht ohne Grund einen Großteil des Umsatzes mit DVD-Importen in das europäische Ausland. Denn meist erscheinen Filme in den USA nicht nur früher als in Europa auf DVD, sondern weisen häufig eine deutlich bessere Zusatz-Ausstattung auf. Film-Enhusiasten stört es auch nicht, dass die US-Scheiben meist keine deutsche Tonspur besitzen.
Die Änderung des Zertifizierungsverfahrens könnte aber auch nach hinten losgehen: Denn wenn ab Oktober DVD-Player in den Handel kommen, die kein DVD-Logo mehr tragen, erleichtert das dem Kunden die Erkennung von Geräten ohne Regionalcode. Allerdings birgt der Wegfall des Logos auch die umgekehrte Gefahr, dass DVD-Player auf den Markt kommen, die sich an anderer Stelle nicht an den DVD-Standard halten. Allerdings garantiert ein DVD-Logo schon heute nicht mehr, dass sich damit alle DVDs abspielen lassen. So lässt sich etwa die deutsche DVD zu dem Film “Das Fünfte Element” nicht auf einer PlayStation 2 abspielen.
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