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HD-DVD vs. Blu Ray

26 Oktober 2004

Geht der Kampf Mitte 2005 richtig los?

Marktforscher sehen frühe Technik-Einführung und Filmangebot als entscheidend an

Die Marktforscher von ABI Research erwarten, dass der Kampf zwischen den konkurrierenden DVD-Nachfolgern HD-DVD und Blu Ray über großes Filmangebot und frühe Verfügbarkeit der Technik entschieden wird. Die große Format- und Marketing-Schlacht soll Mitte 2005 beginnen – ab dann dürfte die neue Technik auch in Europa auftauchen.

Die beiden Lager versuchen, ihre jeweilige Technik als Standard für künftige DVDs mit größerer Speicherkapazität zu platzieren – Sony, Matsushita und Partner stehen hinter der Blu-Ray-Disc (BD), während Toshiba, NEC und andere die HD-DVD Group stützen. ABI Research zufolge stünden Sony durch den geplanten Kauf von MGM 9.000 weitere Filme zur Verfügung, die auf BD-ROM veröffentlicht werden könnten. Die konkurrierende HD-DVD Group versammelt unter anderem Warner Video, 20th Century Fox und Disney. Dass diese Liste nicht in Stein gemeißelt ist, zeigt die Nachricht, dass 20th Century Fox nun laut Nihon Keizai Shimbun zusätzlich auch zu den Blu-Ray-Unterstützern zählt.

Anfangs werden Blu-Ray-Disks einige Gigabyte mehr Speicher fassen als die HD-DVD-Disks: Die Blu-Ray-Disc kann als Single-Layer-Medium bis zu 27 GByte und als Double-Layer-Scheibe bis zu 54 GByte Daten fassen. Für November 2004 plant Sony zudem die Vorstellung von 200-GByte-Disks. Im Vergleich dazu unterliegt die HD DVD-ROM, die es nur auf 15 GByte (Single-Layer) oder 30 GByte (Dual-Layer) sowie als HD DVD-RW auf 20 (Single-Layer) respektive 32 GByte (Dual-Layer) schafft. Dafür ist für Blu Ray der Bau neuer Fabriken erforderlich, während dies für die herkömmlichen DVDs ähnlicheren HD-DVDs nicht nötig und deren Produktion somit günstiger sein soll.

Beide Konkurrenten können in Verbindung mit MPEG-2- und MPEG-4/H.263-basierten Kompressionsformaten genutzt werden – darüber hinaus konnte Microsoft seinen WMV-9-basierten VC-1-Codec zudem in die Blu-Ray-Spezifikation einbringen. Hersteller von DVD-Decoder-Chips müssen demnach nicht nur verschiedene Formate, sondern auch mehrere verschiedene Codecs berücksichtigen.

Sony hat zumindest das Rennen um die Auslieferung gewonnen, denn Blu-Ray-Player/Recorder gibt es bereits – wenn auch hauptsächlich auf den japanischen Markt beschränkt. Sanyo will zu den ersten Herstellern von Wiedergabegeräten für das HD-DVD-Format zählen. Der Formatkampf wird am Kunden nicht spurlos vorübergehen: Wer sich früh für ein Format entscheidet, könnte auf Filme verzichten müssen, die nur im Konkurrenzformat ausgeliefert werden. Auf lange Sicht, so ABI Research, würden deshalb Anbieter von Dual-Standard-Playern die Gewinner sein. Kein Wunder, auch bei den konkurrierenden DVD-Formaten DVD-R/RW und DVD+R/RW sind fast ausschließlich Dual-Format-DVD-Brenner gefragt.


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