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Napster-Vorschlag: Musikindustrie blockt ab

22 Februar 2001


Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, wird aus dem von Napster vorgeschlagenem Kompromiss, welcher die Zahlung von einer Milliarde Dollar an die Plattenindustrie vorsieht, nichts. Zumindest öffentlich äußerten sich alle führenden Labels gleichermaßen ablehnend.

Für die Branche völlig überraschend trat die umstrittene Internet-Tauschbörse Napster gestern mit einem Vorschlag an die Öffentlichkeit, der vorsieht, die Plattenindustrie vorerst mit einer Milliarde Dollar, zahlbar innerhalb von fünf Jahren, an den zukünftigen Einnahmen des vorgesehenen Abonnentensystems der Tauschplattform zu beteiligen. Aufgeteilt werden sollte das Geld zu jeweils drei Viertel an die vier führenden Konzerne Sony, EMI, Warner und Universal und zu einem Viertel an unabhängige Plattenfirmen.

Bereits wenige Stunden nach Bekanntgabe des Angebots beschuldigte die RIAA (Recording Industry Association of America) Napster, der Vorschlag sei nichts als eine Public Relation-Aktion. Mittlerweile verlagerte sich die Kritik auf die Höhe der Summe, die von den Firmen unisono als unzureichend betrachtet wird. Angesichts eines Gewinns der Branche von 40 Milliarden mache die Bereitschaft, jährlich 150 Millionen Dollar zu zahlen, keinen Sinn, erklärte Sony.

Die Kritik richtet sich auch an das vermeintliche Geschäftsmodell. “Es liegt in Napsters Verantwortung, … ein legitimes Geschäftsmodell und ein System zu präsentieren, welches unsere Künstler und Urheberrechte schützt”, so ein Sprecher der Universal Music Group. “Keine Äußerung in der Vergangenheit … lässt die Annahme zu, dass dies geleistet worden ist.”

Einzig EMI ließ versöhnlichere Töne vernehmen: “Wenn ein (…) überzeugendes Geschäftsmodell vorgestellt wird, ist EMI interessiert.”


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