Elektroschrott: Entsorgung kostet nur Pfennige
Wettbewerb bei Recycling-Systemen nützt dem Verbraucher
Elektromüll-Entsorgung ist weniger teuer als befürchtet. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von HP. Insbesondere in den Ländern, die den Wettbewerb bei Recycling fördern, liegen die Kosten im Cent-Bereich. Elektronik-Hersteller müssen sich an der späteren Entsorgung ihrer verkauften Geräte finanziell beteiligen, so will es eine Richtlinie der EU.
Die WEEE-Richtlinie 2002/95/EC (Waste and Electrical and Electronic Equipment) der Europäischen Union zielt darauf ab, die Menge der in Deponien entsorgten elektrischen und elektronischen Komponenten zu reduzieren. Hierzu sollen die jeweiligen Hersteller die Finanzierung des Recyclings am Ende des Produktlebenszyklus finanzieren.
Das Beseitigen eines PDA (Personal Digital Assistant) soll die Verbraucher 0,01 Euro in Spanien und 0,02 Euro in Österreich, aber 0,41 Euro in Belgien und 1,33 Euro in der Schweiz kosten. Für ein Notebook gibt HP folgende Entsorgungskosten bezogen auf den Kaufpreis an: 0,07 Euro in Deutschland, 0,20 Euro in Spanien und 0,39 Euro in Österreich. In Belgien und in der Schweiz soll die Beseitigung teurer sein, die Zahlen bleibt HP jedoch schuldig.
Die Kosten sind in jenen Ländern höher, in denen kein Wettbewerb existiert und die Industrie nur auf einen Anbieter zurückgreifen kann. Österreich, Deutschland und Spanien verfügen beispielsweise über relativ junge, aber dennoch sehr dynamische Rücknahmesysteme mit hohem Wettbewerb. Die Kosten für die Entsorgung eines alten Laptops oder Druckers liegen laut Studie bei einigen Cent je Produkt. In Belgien oder der Schweiz dagegen soll die Infrastruktur für Müllentsorgung ohne Wettbewerb auskommen, entsprechend höher liegen die Kosten.
Die Studie hat auch ergeben, dass die Hersteller von Land zu Land sehr unterschiedlich an den Kosten für Rücknahme und Recycling beteiligt werden. In Deutschland, in den Niederlanden, in Norwegen und Schweden werden den Herstellern die tatsächlichen Recycling-Kosten für zurückgegebene Produkte in Rechnung gestellt. In Österreich und Spanien wird eine Gebühr für jedes verkaufte Kilo erhoben und in Belgien sowie in der Schweiz fallen Abgaben für jedes verkaufte Gerät an.
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