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Kartenzahlung boomt

17 Mai 2006

2005 stieg der Anteil der Kartenzahlung am Einzelhandelsumsatz auf 32,9 Prozent (2004: 31,6 Prozent). Das zeigt die aktuelle Erhebung des EHI Retail Institute, die der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) unterstützt hat.

„Das Bezahlen per Karte boomt im Einzelhandel“, stellte HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel fest. „Aber noch heißt es für viele Verbraucher ‚nur Bares ist Wahres’, auch wenn der Umsatzanteil des Bargelds leicht von 64,9 Prozent 2004 auf 63,6 Prozent im vergangenen Jahr gesunken ist.“ Der Zuwachs bei der Kartenzahlung gehe vor allem auf das Konto der Zahlungen mit EC-Karte und Geheimnummer (EC-Cash). Hier habe die flächendeckende Einführung dieses Systems bei führenden Lebensmittel-Discountern für einen Anstieg auf 11,5 Prozent des Umsatzes gesorgt (2004: 8,6 Prozent). Aber auch viele andere Einzelhandelsunternehmen hätten EC-Cash auf Kosten des Lastschriftverfahrens (EC-Karte plus Unterschrift) ausgeweitet, obwohl sie hier 0,3 Prozent des Umsatzes an Gebühren abführen müssten. Das Bezahlen per EC-Karte und Unterschrift sei von 16,9 Prozent (2004) auf 15,4 Prozent (2005) zurückgegangen und bleibe damit nach wie vor das bei Kunden und Händlern beliebteste Verfahren beim Karteneinsatz. Der Umsatzanteil der Kreditkartenzahlungen stagniere mit fünf Prozent auf Vorjahresniveau. Der Anteil der handelseigenen Kundenkarten mit Zahlungsfunktion sei von 1,1 Prozent auf ein Prozent gesunken.

Wenzel erklärte, dass die Zahlungsausfälle beim Lastschriftverfahren nach wie vor ein großes Problem für den Einzelhandel seien. Im vergangenen Jahr hätte der Handel 0,4 bis 0,5 Prozent der Zahlungen per EC-Karte mit Unterschrift nachverfolgen müssen. 0,11 Prozent des gesamten Lastschriftumsatzes hätten die Unternehmen als unwiederbringlichen Verlust abschreiben müssen. Das sei zwar etwas weniger als noch 2004 (0,12 Prozent), aber „immer noch zu viel“, so Wenzel. Hauptgrund für die Zahlungsausfälle sei, dass „die Kreditwirtschaft nach wie vor an alle Kunden EC-Karten ohne Prüfung der Bonität ausgibt. Hier pocht der Handel auf mehr Gründlichkeit“, so der HDE-Chef.

Was den kriminalitätsbedingten Totalausfall von Zahlungen per Karte betreffe, so werde dieser weiter zurückgehen. 2005 habe die regionale Einführung des KUNO-Systems (Meldeverfahren von Handel und Polizei zur Bekämpfung von Betrug mit Debitkarten) geholfen, die Zahl der einzelnen Betrugsfälle per Karte einzudämmen. „In diesem Jahr ist KUNO bundesweit im Einsatz. Das wird die Fälle von Kartenbetrug weiter zurückdrängen“, zeigte sich Wenzel zuversichtlich.


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