Otfried Sandig ist tot
Der sympatische, allseits beliebte und hochgeachtete Branchenmanager und frühere Chef des Lautsprecherherstellers Canton starb am 17. Januar im Alter von 75 Jahren.
Otfried Sandig war Vertriebs- und Marketing-Mann durch und durch, der sich seine Sporen unter anderem bei Braun verdient hatte, bevor er 1972 – am Anfang des „HiFi-Hypes“ – mit drei anderen die Firma Canton quasi aus dem Nichts heraus gründete und im Laufe der Jahre zum Marktführer machte. Mit von der Partie damals: Günther Seitz (heutiger Canton-Chef), Hubert Milbers (wanderte bald nach Brasilien aus, um dort eine eigene Lautsprechermarke aufzubauen) und Wolfgang Seikritt (2001 verstorben). Otfried Sandig war der freundliche Gesprächspartner, der sich gerne die Zeit nahm, auch einmal über Themen zu sprechen, die nichts mit der Branche zu tun haben. Doch immer kehrte er zu „seinem“ Thema zurück, zum Lautsprecher und der Marke Canton, die er persönlich verkörperte. Keine Frage: Sandig war bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1999 „Mr. Canton“, und dies durch und durch.
Als Mitbegründer des Deutsches High-Fidelity-Instituts (DHFI), wo er auch zum festen Dozentenstamm gehörte, setzte sich Otfried Sandig für den Branchennachwuchs und die Qualifikation des Fachandels ein. Legionen von Verkäufern durchliefen die DHFI-Seminare – auf viele ist Sandig aufmerksam geworden und hat sie als Canton-Mitarbeiter gewinnen können. Seine zweite große Leidenschaft galt dem Sport, dem er sich trotz Herzproblemen intensiv widmete, so oft er konnte – vom Paddelboot fahren über das Mountain-Biking bis zum Ski-Fahren. Canton-Mitarbeiter erinnern sich noch daran, dass er plötzlich mit einem Downhill-Roller auf dem Firmengelände auftauchte. Und als ihn seine Sekretärin einmal wegen eines wichtigen Telefonats suchte, hieß es: „Der Chef fährt hier irgendwo mit seinen Inlinern durch die Gegend.“ Eine Leitfigur der HiFi-Branche – das war Otfried Sandig.
Quelle: ce markt
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