Philips übertrifft trotz Gewinnrückgang die Erwartungen
Der Gewinn des niederländischen Elektronikkonzerns Philips ist im vierten Quartal nicht so stark gesunken wie von Analysten befürchtet. Das Unternehmen kündigte außerdem den Rückkauf eigener Aktien für bis zu 750 Millionen Euro an und will die Dividende erhöhen. Beim Ausblick blieb Philips allerdings wegen der unsicheren Aussichten auf die weitere Konjunkturentwicklung vorsichtig. Die im EuroSTOXX 50 notierte Philips-Aktie stieg am Dienstagvormittag um bis zu 4,4 Prozent und war damit der stärkste Wert im Eurozonen-Auswahlindex.
Experten führten den Kursanstieg der Aktie vor allem auf die besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen zurück. Zudem hebe das Rückkaufprogramm eigener Aktien die Stimmung. Der Überschuss sei im vierten Quartal von 598 auf 498 Millionen Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Eindhoven mit. Von AFX News hatten mit einem stärkeren Gewinnrückgang gerechnet. Der Umsatz habe um zwei Prozent auf 9,179 Milliarden Euro zugelegt und übertraf damit ebenfalls die Prognosen. Beim operativen Gewinn verzeichnete das Unternehmen unter anderem wegen der angekündigten Abschreibung in der Medizintechniksparte einen Einbruch von 608 Millionen Euro im Vorjahr auf 14 Millionen Euro.
Im vierten Quartal wurden die Unternehmenswertabschreibungen von 576 Millionen Euro wie erwartet durch Erlöse aus Verkäufen von Vivendi- , ASML- und Atos-Origin-Aktien teilweise kompensiert. Wegen der Abschreibung rutschte die Sparte Medizintechnik tief in die roten Zahlen. Alle anderen operativen Segmente erzielten im vierten Quartal einen Gewinn, wobei die Konsumentenelektronik mit einem operativen Gewinn der größte Ertragsbringer blieb. Gewinnrückgänge verzeichneten die Segmente DAP sowie Lighting und Semiconductors.
Rückläufige Umsätze verbuchte Philips im Medizintechniksegment, DAP und bei den Halbleitern. Ein deutliches Plus von neun Prozent habe es jedoch in der Sparte Konsumentenelektronik, das damit weiterhin den größten Umsatzbeitrag beisteuert, gegeben. Bei den Regionen blieb Europa/Afrika mit einem Umsatz von 4,348 Milliarden Euro (plus vier Prozent) der Hauptumsatzträger. In Nordamerika ging der Erlös währungsbereinigt zurück.
2004 stieg der Überschuss von 695 Millionen Euro auf 2,836 Milliarden Euro, während der operative Gewinn von 488 Millionen Euro auf 1,607 Milliarden Euro zulegte. Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 30,319 Milliarden Euro.
Wegen des höheren Gewinns solle die Dividende für 2004 auf 0,40 Euro nach 0,36 Euro für 2003 erhöht werden. Außerdem will Philips eigenen Aktien von bis zu 750 Millionen Euro zurückkaufen. 500 Millionen Euro davon sollen eingezogen werden. Die restlichen 250 Millionen Euro sollen für aktienbezogene Vergütungsprogramme verwendet werden.
“2004 ist ein Jahr mit deutlichen Fortschritten für Philips gewesen. Getragen von unserem Fokus auf die operative Entwicklung und Kostenkontrolle haben sich unsere Finanzergebnisse deutlich verbessert”, erklärte Philips-Chef Gerard Kleisterlee. Im vergangenen Jahr sei der Gewinn deutlich höher gewesen als die Kapitalkosten.
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