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Napster filtert umstrittene Musikstücke aus

5 März 2001


Napster-Chef Hank Barry hat der Musikindustrie nun doch angeboten,

urheberrechtlich geschützte Werke aus dem Tauschdienst auszufiltern.

Die dramatischen Entwicklungen im Streit zwischen der Plattenindustrie

und der kostenlosen Musik-Tauschplattform Napster reißen nicht ab. Wenige

Stunden bevor Bezirksrichterin Marilyn Hall Patel in San Francisco ihren

überarbeiteten Spruch verkündete, der das Abschalten von Napster hätte

bedeuten können, kündigte Napster-Boss Hank Barry an, mit einem Filter

urheberrechtlich geschütztes Material aus dem Dienst zu entfernen.

Das Versprechen sorgte bei allen Beteiligten für Stirnrunzeln. Bisher

hatte Barry bestritten, dass es, wie von der Plattenindustrie gefordert,

möglich sei, einen Filter einzusetzen, um den Tauschdienst auf rechtlich

einwandfreier Basis anzubieten. Besonders verärgert reagierte Richterin

Patel, die sich eigenen Worten zufolge von den Napster-Verantwortlichen

belogen fühlt. Patel kündigte nun ihre Entscheidung für irgendwann in

dieser Woche an.

Die klagenden Plattenlabel überreichten Napster eine Liste mit 5600

Songtiteln. Das von der Tauschplattform eingesetzte Programm überprüft

nun, ob sich auf den Festplatten angemeldeter Mitglieder Lieder von der

“Schwarzen Liste” befinden und filtert diese Songs automatisch aus.

Allerdings funktioniert das Verfahren nur bei korrekter Schreibweise des

Dateinamens.

Napster-Mitglieder, die am Sonntag den Dienst aufriefen, konnten trotz

angeblich einer Million ausgefilterter Songs keinen Unterschied zu

vorherigen Besuchen feststellen. Mit einer Ausnahme: Durch den

Filtervorgang wurde Napster deutlich langsamer.


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