Napster filtert umstrittene Musikstücke aus
Napster-Chef Hank Barry hat der Musikindustrie nun doch angeboten,
urheberrechtlich geschützte Werke aus dem Tauschdienst auszufiltern.
Die dramatischen Entwicklungen im Streit zwischen der Plattenindustrie
und der kostenlosen Musik-Tauschplattform Napster reißen nicht ab. Wenige
Stunden bevor Bezirksrichterin Marilyn Hall Patel in San Francisco ihren
überarbeiteten Spruch verkündete, der das Abschalten von Napster hätte
bedeuten können, kündigte Napster-Boss Hank Barry an, mit einem Filter
urheberrechtlich geschütztes Material aus dem Dienst zu entfernen.
Das Versprechen sorgte bei allen Beteiligten für Stirnrunzeln. Bisher
hatte Barry bestritten, dass es, wie von der Plattenindustrie gefordert,
möglich sei, einen Filter einzusetzen, um den Tauschdienst auf rechtlich
einwandfreier Basis anzubieten. Besonders verärgert reagierte Richterin
Patel, die sich eigenen Worten zufolge von den Napster-Verantwortlichen
belogen fühlt. Patel kündigte nun ihre Entscheidung für irgendwann in
dieser Woche an.
Die klagenden Plattenlabel überreichten Napster eine Liste mit 5600
Songtiteln. Das von der Tauschplattform eingesetzte Programm überprüft
nun, ob sich auf den Festplatten angemeldeter Mitglieder Lieder von der
“Schwarzen Liste” befinden und filtert diese Songs automatisch aus.
Allerdings funktioniert das Verfahren nur bei korrekter Schreibweise des
Dateinamens.
Napster-Mitglieder, die am Sonntag den Dienst aufriefen, konnten trotz
angeblich einer Million ausgefilterter Songs keinen Unterschied zu
vorherigen Besuchen feststellen. Mit einer Ausnahme: Durch den
Filtervorgang wurde Napster deutlich langsamer.
Geben Sie uns Ihren Kommemtar zu dieser Meldung!
You must be logged in to post a comment.