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Napster setzt auf digitale “Fingerabdrücke”

23 April 2001


Mit einem eindeutigen Identifizierungsprogramm für Musikstücke will

Napster endlich die Gerichtsauflagen erfüllen.

Der weiterhin von der Abschaltung bedrohte Musik-Tauschdienst Napster hat

eine Technologie der Firma Relatable lizensiert, mit der es möglich sein

soll, Songdateien eindeutig zu identifizieren. Angeblich will Napster die

Technik verfeinern und dann einsetzen, um die gegen die Plattform

verhängten Gerichtsauflagen besser zu erfüllen.

Bisher benutzt Napster lediglich einen Wortfilter, um urheberrechtlich

geschützte Musik von dem Tauschdienst auszusperren. Dieser Filter ist

aber, wie der Plattenverband RIAA argumentiert, kinderleicht zu umgehen,

indem man einfach einen oder mehrere Buchstaben des Dateinamens abändert.

Während der Filter “Metallica” erkennt, lässt er Dateien mit “Metalica”

für den Tausch zu.

Relatable hat ein Programm entwickelt, das anhand der charakteristischen

Wellenlängen eines Musikstücks diese Datei eindeutig identifizieren kann.

Das TRM-Programm fußt auf der Tatsache, dass keine zwei Musikdateien

absolut identisch klingen. Ebenso wie der Wortfilter braucht TRM

allerdings auch eine Referenzliste um zu entscheiden, ob es einen

Musiktitel zum Tausch zulässt oder nicht.

Relatable selber räumt ein, dass die TRM-Technik noch nicht bis ins

letzte Detail ausgereift sei. Auch gebe es für versierte “Tontechniker”

Möglichkeiten, die Software auszutricksen. Allerdings würde TRM

wesentlich effektiver wirken als der von Napster bisher benutzte

Wortfilter.


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