IFA: Pioneer mit Festplatten-Autoradio und DVD-Videorekorder
Autoradio mit 10-GB-HD und ATRAC3-Kompression; DVD-Rekorder ohne Time-Shifting
Auf der IFA hat Pioneer heute neben einigen Plasma-Schirmen mit verbesserter Bildqualität und Mini-OEL-Displays auch das Autoradio DEH-P900HDD und den DVD-Videorekorder DVR-7000 präsentiert. Das Autoradio verfügt neben einem CD-Player, AM/FM-Tuner und 4 x 50-Watt-MOSFET-Verstärker auch über eine 10-GB-Festplatte zur digitalen Speicherung von Musik im ATRAC3-Format.
Die Musik kann dabei entweder durch Kopieren von einem mit MagicGate-Kopierschutz versehenen Memory-Stick – sofern dieser ATRAC3-Musikdaten enthält – oder durch Komprimierung eingelegter Audio-CDs ins ATRAC3-Format auf die Festplatte gelangen. Dabei wird Gracenotes CDDB-Datenbank in konservierter Form dazu genutzt, die korrekten Titelinformationen mitzuspeichern und bei der Wiedergabe anzuzeigen. Ansonsten gibt es nur eine optionale Schnittstelle zum PC – die auch nur zur Programmierung des integrierten OEL-Displays dient, das man mit Filmchen und Bildern versehen kann. Einmal im DEH-P900HDD gespeicherte Daten können nur über die Memory-Stick-Schnittstelle auf andere Endgeräte gespielt werden.
Grund für die restriktive Handhabung, die das Überspielen bereits angelegter MP3-Sammlungen unmöglich macht, ist Pioneers durchgängige Unterstützung eines SDMI-konformen Kopierschutzsystems. Was Preis und Lieferbarkeit angeht, hielt sich Pioneer bedeckt, auf Nachfrage war lediglich zu erfahren, dass man Anfang 2002 mit der Auslieferung in Europa rechnen dürfe.
Ebenfalls neu ist Pioneers DVR-7000 DVD-R/RW Recorder für den europäischen Markt, der sich an Heimanwender richtet. Der DVD-Videorekorder stellt nach zwei ausschließlich in Japan erhältlichen Vorgängern die dritte Gerätegeneration dar. Der DVR-7000 unterstützt Pioneers DVD-R/DVD-RW-Format, das laut Hersteller von den meisten gängigen DVD-Video-Playern wiedergegeben werden kann. Das konkurrierende DVD+R/DVD+RW-Format, das auf Grund größerer Unterstützung vermutlich schneller Verbreitung finden wird, soll das Gerät zwar lesen, nicht jedoch selber schreiben können. Unterdessen gibt sich Pioneer dem Konkurrenz-Standard gegenüber zwar offen, machte auf einer Pressekonferenz aber keine Aussagen, ob es ein Annäherung an den DVD+RW-Standard geben wird.
Der DVR-7000 verfügt über zwei MPEG-2-Aufnahmemodi: Der “Video Mode” soll die Wiedergabe auf gängigen DVD-Playern und DVD-ROM-Laufwerken ermöglichen, wobei Aufnahmen von einer oder zwei Stunden auf einer DVD-R- oder DVD-RW-Disc möglich sind. Im “Video Recording (VR) Mode”, der MPEG-2-Kodierung mit variabler Bitrate nutzt und nur mit DVD-RW-Discs funktioniert, sollen deutlich mehr Editiermöglichkeiten zur Verfügung stehen, die vom simplen Löschen und Wiederherstellen über das Nachvertonen bis hin zum non-linearen, framegenauen Videoschnitt reichen. Dazu hat Pioneer eine einfach gehaltene Nutzeroberfläche ersonnen. Möglich sind zwei Stunden Aufzeichnungskapazität bei Standard-Play (SP) oder Wahlmöglichkeit zwischen einer und sechs Stunden im manuellen Modus (MN), je nach Qualitätsanspruch.
Auch vorhandene Restkapazitäten einer teilweise bespielten Disc sollen bei höchstmöglicher Qualität optimal ausgenutzt werden. Allerdings wird der Datenträger wohl bei ständigem Löschen und Einfügen irgendwann sehr stark fragmentiert sein, was aktuelle DVD-Rekorder noch nicht eigenständig beheben können. DVD-RW-Discs, die im VR-Mode aufgenommen wurden, können nur auf aktuelleren DVD-Playern wiedergegeben werden, die das RW-Format unterstützen.
Zur Aufnahme von Fernsehsendungen unterstützt das DVR-7000 PDC/VPS und ShowView / VideoPlus. Unter anderem stehen acht programmierbare Event-Timer pro Monat zur Verfügung, falls mal etwas zeitgesteuert aufgenommen werden soll. Uhrzeiten und Datumsangaben von in bestimmten Abständen ausgestrahlten Sendungen sollen aus vorherigen Aufnahmen extrahiert und neu verwendet werden können. Alle Funktionen können über eine Fernbedienung gesteuert werden.
Im Gegensatz zur DVD-RAM-Konkurrenz unterstützt Pioneers DVD-R/DVD-RW-Rekorder übrigens kein Time-Shifting, was laut Pioneer in der geringeren Datenübertragungsrate begründet ist. Das soll sich bei zukünftigen Geräten jedoch ändern. Zudem können DVD-RAM-Medien nicht in herkömmlichen DVD-Playern abgespielt werden.
Als Schnittstelle zur Außenwelt bietet der DVR-7000 eine Firewire-Buchse an der Frontseite, an die eine DV-Kamera oder anderes DV-Equipment – auch ein Computer – angeschlossen werden und DV-Videoströme in beide Richtungen übertragen werden können.
Pioneers DVD-Recorder DVR-7000 soll zum Jahresbeginn 2002 erhältlich sein. Der ursprünglich geplante Preis von 3.000,- Euro scheint dem Hersteller auf Grund der großen Konkurrenz allerdings doch zu hoch gewesen zu sein und er wurde widerrufen. Einen neuen Preis nannte man auch auf Nachfrage nicht. Auf jeden Fall wird er jedoch deutlich unter 3.000,- Euro liegen müssen, denn Geräte anderer Hersteller liegen preislich mitunter schon bei knapp unter 1.500,- Euro.
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