Deutsche Musikindustrie: 16 Prozent Mehrwertsteuer für CDs “ungerecht”
Der Bundesverband der phonographischen Wirtschaft hat am Donnerstag auf seiner
Internet-Seite eine Petition gstartet, in der sich Musikfans für eine Senkung
der Mehrwertsteuer für Musik-CDs aussprechen können. Den derzeit für
CDs geltenden Mehrwertsteuersatz bezeichnet Gerd Gebhard, Vorsitzender der deutschen
Phonoverbände als "ungerecht". Die "Diskriminierung von CDs"
müsse beseitigt werden.
"CDs sind ebenso Kulturgut wie Bücher und Noten, für die heute
schon der ermäßigte Satz von 7 Prozent gilt. Nur für CDs müssen
Musikfreunde nach wie vor 16% zahlen – einfach ungerecht", so Gebhard. Die
Musikwirtschaft erwarte vom Bundesfinanzminister, dass eine Senkung der Mehrwertsteuer
für CDs in Angriff genommen werden.
Die EU-Finanzminister entscheiden in Kürze über eine Liste von Produkten,
die mit einem ermäßigten Steuersatz belegt werden können. In dieser
Liste seien CDs bisher nicht aufgeführt. Die Europäische Kommission
prüft zur Zeit, ob sie Tonträger als steuerbegünstigte Kulturprodukte
vorschlägt. Voraussetzung sei allerdings zunächst ein positives Votum
der EU-Finanzminister. "Letztlich entscheidet in Deutschland die Bundesregierung,
ob sie von einer Möglichkeit zum ermäßigten Steuersatz dann auch
Gebrauch machen will", so der Bundesverband.
Die über die Online-Petition gesammelten Unterschriften werden vom weltweiten
Tonträgerverband IFPI in London geführt.
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