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Dual-Layer-DVDs – 8,5-GByte-Datenscheiben mit Hürden

30 Dezember 2003


Erste DVD-Brenner mit niedrigen Brenngeschwindigkeiten und hohen Anforderungen?


Bisher erhältliche DVD-Brenner können nur eine Datenschicht beschreiben, im Frühjahr 2004 sollen aber verschiedenen Presseberichten zufolge die ersten marktreifen Dual-Layer-fähigen DVD-Brenner vorgestellt werden. Einem CNET-Artikel zufolge geht das Brennen von Dual-Layer DVD-Medien mit Schwierigkeiten einher, die für weitere Kompatibilitätsprobleme mit DVD-Laufwerken sorgen dürfte.


Derzeit sieht es so aus, als ob die DVD+RW-Allianz schneller mit Dual-Layer-fähigen DVD+R-Medien und -Laufwerken aufwarten kann, immerhin stellte Philips bereits im Oktober 2003 eine erste “DVD+R9″-DVD vor und kündigte eine Markteinführung für 2004 an. Verschiedenen Presseberichten zufolge sollen die ersten Laufwerke im ersten Halbjahr 2004 ausgeliefert werden. Auch die um Pioneer gescharte Konkurrenz, das DVD-Forum (DVD-R/-RW), arbeitet laut CNET an einer eigenen Dual-Layer DVD-R für 2004, so dass der Kampf um den vorherrschenden Standard in ein weiteres Feld getragen wird – während Multiformat-DVD-Brenner immer größere Verbreitung finden.

So vielversprechend die Kapazitätssteigerung von 4,7 auf 8,5 GByte klingt, so viele Probleme machen die zwei übereinander liegenden Layer jedoch beim Brennen: Zum einen werden die ersten Laufwerke laut CNET wohl nur eine 2,4fache Schreibgeschwindigkeit erreichen, zum anderen muss – um bei Layer-Wechsel Probleme mit DVD-Laufwerken und insbesondere DVD-Playern zu vermeiden – beide Layer möglichst komplett (Dual-Layer-DVD-R) oder zu möglichst gleichen Teilen (DVD+R9) beschrieben werden. Letzteres ist per Software bei Daten mit bekannter Größe laut Philips leicht steuerbar, da bei der DVD+R9 beide Schichten eine passende Reflektion aufweisen müssen, lediglich im Randbereich könnte ohne Wiedergabe-Probleme auch ein Teil einer Schicht unbeschrieben bleiben.

Was im Computerbereich zu verschmerzen sein mag, ist beim Einsatz in künftigen DVD-Rekordern allerdings nicht mehr so angenehm: Bei einer Aufzeichnung etwa von Fernsehbildern und somit nicht feststehender Datenmenge wird z.B. bei der DVD+R9 ein Auffüllen des nicht mit Video gefüllten Teils eine Finalisierungs-Zeit von – im ungünstigsten Fall – bis zu 25 Minuten mit sich bringen. Diese Wartezeit wird – so zitiert CNET Philips – nur durch Geschwindigkeitssteigerungen, etwa auf 4fach, verringert werden können. Vom Konkurrenten Pioneer ist unterdessen zu hören, dass man beim DVD-Forum aufgrund der noch nicht gelösten Probleme eher vorsichtig mit der Markteinführung sei und diese nicht überstürzen wolle.

Aktuelle Multiformat-DVD-Brenner mit 4fach Schreibgeschwindigkeit für 4,7-GByte-Medien gibt es bereits für rund 110,- Euro, ab und zu als Aktion auch mal für rund 100,- Euro. Geräte mit 8fach-Schreibgeschwindigkeit schicken sich gerade an, die 4fach-Geräte abzulösen, kosten aber im Schnitt noch mindestens 50 Euro mehr. In Anbetracht dessen, dass auch heute nicht jeder DVD-Brenner jeden DVD-Rohling verarbeiten kann, stellt sich die Frage, welche Erfahrungen Nutzer bei den deutlich anspruchsvolleren Dual-Layer-Medien erwarten werden.


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