Heimvernetzung: Standard soll Ärger im Wohnzimmer vermeiden
… bringt aber nur wenig aufregende Standardformate mit sich
Die von namhaften Herstellern gegründete Industrie-Arbeitsgruppe Digital Home Working Group (DHWG) hat ihre erste Version von Richtlinien für die Heimvernetzung veröffentlicht, auf deren Grundlage künftige Unterhaltungselektronik und PCs besser zusammenarbeiten können sollen. Darüber hinaus wurde nun mit der Umformung zur Digital Living Network Alliance (DLNA) der Status der Arbeitsgruppe verlassen, zudem soll der neue Name auf die Bemühungen für eine bessere Nutzung von Digitaltechnik im Alltag hinweisen.
Die “Interoperability Guidelines v1.0″ spezifizieren benötigte Formate für die Bild-, Audio- und Video-Übertragung vom Server (“Media Server”) zum Netzwerk-Player (“Media-Rendering Device”). Mit der ersten der bereits geplanten Erweiterungen der Richtlinien sollen zudem optionale Media-Formate berücksichtigt werden. Intelligente Fernbedienung und Mobiltelefone sollen ab für Ende 2004 geplanten Richtlinien-Version 1.1 integriert werden.
In der Version 1.0 schreibt die DLNA-Richtlinie vor, dass Daten per gebräuchlichem Internet-Protokoll (IPv4) und HTTP 1.0/1.1 entweder per 10/100-Mbps-Ethernet (802.3i, 802.3u) oder drahtlos per WLAN (IEEE 802.11a/b/g) ausgetauscht werden. Darüber hinaus müssen sich Geräte per Universal Plug and Play (UPnP) erkennen können, genauer gesagt mittels UPnP AV 1.0 und der UPnP Device Architecture 1.0.
Geräte mit DLNA-Logo müssen JPEG, unkomprimiertes Audio (LPCM) und MPEG2 unterstützen – insgesamt also eine wenig überraschende Formatwahl, abgesehen davon, dass MP3 oder WMA noch nicht unterstützt werden. In anderen, optionalen Formaten vorliegende digitale Inhalte müssen entsprechend der Fähigkeiten des belieferten Endgeräts ins entsprechende Format transkodiert werden. Als über die Richtlinien hinausgehende Optionen sollen in Kürze die Bildformate GIF, PNG und TIFF, die Audioformate MP3, WMA, AC-3, AAC und ATRAC3plus sowie die Videoformate MPEG4 Part 2, MPEG4 Part 10 und WMV-9 als Option hinzukommen.
DLNA-fähige Unterhaltungselektronik soll ab Ende 2004 auf den Markt kommen. Ab dem vierten Quartal 2004 sollen entsprechende Kompatibilitätstests durchgeführt werden, die offizielle DLNA-Zertifizierung und das zugehörige Logo aber erst Mitte 2005 eingeführt werden. Durch Hardware-Veranstaltungen will die DLNA weitere Hersteller aus verschiedenen Marktbereichen auf die Initiative und die Richtlinien aufmerksam machen.
Die DLNA wurde im Juni 2004 ins Leben gerufen, als direkte Nachfolgerin der DHWG existiert sie aber seit Anfang 2003. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Industrie-Vereinigung von 16 Herstellern gegründet, zu denen Fujitsu, HP, Intel, IBM, Kenwood, Lenovo, Microsoft, NEC Personal Products, Nokia, Panasonic (Matsushita Electric Industrial), Philips, Samsung, Sharp, Sony, STMicroelectronics und Thomson zählen. Zusätzlich ist nun auch Texas Instruments in die obere Riege der DLNA-Mitglieder aufgenommen worden.
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