Irreführende Werbung beim Media Markt?
Am Montag den 03. Januar gab’s anlässlich einer Rabattaktion lange Schlangen beim Media Markt. Doch viele Kunden waren sauer, weil Waren nicht verfügbar oder teurer als erwartet waren. Verbraucherschützer haben die Kette jetzt abgemahnt.
“Lasst Euch nicht verarschen – vor allem nicht beim Preis” war vor Weihnachten die viel zitierte Werbebotschaft der Elektronikkette Media Markt. Doch es könnte sein, dass es gerade beim Media Markt bei der Preisgestaltung nicht immer mit rechten Dingen zugeht – das zumindest behaupten Verbraucherschützer.
Der Discounter hatte am vergangenen Montag unter dem Motto “Am 3.1. zahlt Deutschland keine Mehrwertsteuer” bei sämtlichen Artikeln 16 % Rabatt eingeräumt. Tausende Kunden hatten sich in die Filialen begeben, teilweise bildeten sich lange Schlangen vor den Eingängen und Kassen.
Nun haben Verbraucherschützer angeprangert, dass Preise im Vorfeld der Aktion möglicherweise erhöht worden seien, so dass der gewährte Rabatt auf nur wenige Euro zusammenschmolz oder die Ware im schlimmsten Fall sogar teurer war als in der Vorwoche. Der Bundesverband Verbraucherzentralen schickte dem Unternehmen der Metro-Gruppe daher eine Abmahnung wegen “irreführender Preiswerbung” ins Haus. Mehrere verärgerte Kunden hatten sich an die Verbraucherzentralen gewandt.
Sowohl in unserem Forum als auch in anderen Foren hatten Anwender berichtet, dass sie einige Artikel bei Media Markt in der Woche davor noch zu einem deutlich niedrigeren Preis gesehen hatten. Zudem seien gerade Artikel, bei denen die Händlermargen besonders gering ausfallen, wie Speicherkarten für Digitalkameras, bereits bei Öffnung des Marktes nicht mehr verfügbar gewesen. So etwa Forumsmitglied -Marc-: “Leider stellte ich fest, dass bereits kurz nach Ladenöffnung die Regalwand leergeräumt war.”
Bemängelt wurde außerdem, dass die Werbung irreführend und mißverständlich gewesen sei. Anders als angegeben habe der Rabatt nicht 16%, sondern lediglich 13,8% betragen, da der Rabatt nicht auf den Bruttopreis gewährt wurde, sondern lediglich ein Betrag in Höhe der Mehrwertsteuer abgezogen wurde.
Die Pressestelle von Media Markt sieht den Fall etwas anders: “Bei 197 Märkten ist es durchaus möglich, dass es bei einzelnen Produkten eine Preiserhöhung gegeben hat”, so Pressesprecher Bernhard Taubenberger auf Nachfrage.
“Allerdings haben wir definitiv nicht systematisch Preise erhöht, um sie dann im Hinblick auf die Rabattaktion günstig aussehen zu lassen. Solcherlei Taschenspielertrick würden uns unseren guten Ruf verderben.” Er rät Betroffenen, die sich übervorteilt fühlen, das Gespräch mit dem Geschäftsführer der Filiale zu suchen. “Das lässt sich ja gegebenenfalls alles belegen”, so Taubenberger.
Vorwürfe erhebt aber auch der Media Markt: Die vom Verband der Verbraucherzentralen angeprangerten Fälle seien “schlampig recherchiert” und ließen sich teilweise nicht einmal belegen, weil keine genaue Filiale angegeben wurden, sondern lediglich das Bundesland, in dem der Vorfall sich ereignet haben soll. “Das ist wenig fair uns gegenüber, zumal man hierüber nicht mit uns gesprochen hat, sondern gleich in die Öffentlichkeit gegangen ist..”
Imageschaden hin oder her, die Aktion habe sich für den Media Markt dennoch gelohnt, auch wenn man keine genauen Zahlen nennen will. “Es wird auch in Zukunft ähnlich Aufsehen erregende Aktionen geben”, ist der Firmenvertreter sicher.
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