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Medion kämpft an allen Fronten

15 Mai 2006

Konsumschwäche und Altlasten lassen Gewinne schmelzen

Seit Mitte 2004 gehen die Gewinne beim Aldi-Zulieferer Medion zurück. Im ersten Quartal dieses Jahres hat sich die Ertragsschwäche noch einmal verschärft und auch der Umsatz fällt wie erwartet deutlich. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Die enormen Stückzahlen an PCs, die verkauft wurden und den Essener IT-Vermarkter groß machten, rächen sich nun. Zudem sinkt die Konsumlaune – nicht nur in Deutschland.

IT-Vermarkter und Aldi-Zulieferer Medion gerät von allen Seiten unter Druck. Abspecken, um den seit Mitte 2004 bröckelnden Ertrag wieder zu stärken, heißt die Devise in der Essener Konzernzentrale. Allerdings: Vor Ende dieses Jahres wird Finanzchef Christian Eigen keine Ertragssteigerungen melden können. Im Gegenteil: In den ersten drei Monaten 2006 ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern erneut stark geschrumpft, von 12,5 Million Euro auf 4,1 Millionen. Der Umsatz ging erwartungsgemäß um über 17 Prozent auf knapp 466 Millionen Euro zurück, da Medion mittlerweile sein breites Produktportfolio eingedampft hat. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2003 hatte Medion noch prächtig verdient: 43 Millionen Euro bei einem Umsatz von 725 Millionen.

Immerhin kann Medion, anders als der vor drei Jahren in die Insolvenz geschlitterte Wettbewerber 4MBO oder die ebenfalls mit Absatz- und Ertragsproblemen kämpfende Gericom AG, ein komfortables Eigenkapital von 443 Millionen Euro vorweisen, um das »Jahr des Umbaus«, wie Eigen die Restrukturierung nennt, anzugehen. Die Bereinigung des kostenintensiven Klein-Klein-Geschäfts ist eine Sache. Die andere wird man aussitzen müssen: Hohe Zahl an so genannten »After-Sales-Transaktionen«, sprich Gewährleistungsfälle, für die offensichtlich nicht genügend Vorsorge getroffen wurde. Auf einen weiteren Aspekt hat man nur bedingt Einfluss: Die Konsumflaute. Die stellt Medion in Deutschland schon seit längerem fest, nun aber halten sich auch die ausländischen Kunden in England, Niederlande und Frankreich mit dem Kauf von PCs zurück. Vorsichtiges Orderverhalten ist die Folge.

Abhilfe sollen andere Segmente bringen, die jedoch nicht minder hart umkämpft sind als das PC-Geschäft: Foto-Service und Mobilfunkvermarkung. Sie seien »erfolgreich angelaufen«, heißt es aus Essen.


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