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Skandal: Illegale Receiversoftware direkt vom Hersteller

11 April 2005

Einige Receiver-Hersteller liefern ihre Geräte bereits mit illegaler Software für den Gratis-Empfang von ORF 1 aus.

In Zeiten hohen Wettbewerbs und voller Lager fördern anscheinend einige Hersteller schon mal nicht ganz legal ihren Absatz. Insbesondere in Süddeutschland gibt es bei vielen Händlern digitale Sat-Receiver, die das eigentlich codierte TV-Programm ORF 1 direkt und ohne sonst nötige Smartcard entschlüsseln. Das ist möglich, da der österreichische Rundfunk seine Programme neben Cryptoworks und Nagravision auch noch in dem geknackten System Betacrypt 1 verschlüsselt und dort die Codes schon sehr lange nicht mehr gewechselt hat.

Die Händler sind sich dabei meist gar keiner Schuld bewusst. Schließlich können sie die Receiver mit dieser Software bereits fix und fertig von bestimmten Receiverherstellern bestellen. Und die Händler freuen sich auch noch über die hohe Marge, die solche Receiver erzielen. Denn Free-to-Air-Receiver mit ORF-Empfang werden durchschnittlich für zehn bis 20 Euro mehr verkauft als mit legaler Software. Der Absatz legaler Receiver anderer Marken kommt in solchen Geschäften fast zum Erliegen.

Doch auch, wenn die Receiver “ab Werk” mit Piratensoftware ausgeliefert werden, werden sie nicht legal. Speziell dem Händler als letztes Glied in der Verkaufskette drohen hohe finanzielle und strafrechtliche Folgen. Der Pay-TV-Sender Premiere wird sicherlich hier bald aktiv werden, abmahnen und Gerichtsprozesse anstrengen.

Und auch die Käufer gehen damit ein hohes Risiko ein. Erstens könnte gegen sie juristisch vorgegangen werden, zweitens können so gepatchte Receiver kein Softwareupdate via Satellit mehr empfangen. Tritt einmal ein Fehler auf, muss das Gerät zum Softwaretausch eingeschickt werden. Eine riskante Aktion…


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