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Österreich liegt im EU-Pleitenranking an der Spitze

8 Februar 2006

Die Zahl der Firmenpleiten in der Europäischen Union ist 2005 erstmals seit vier Jahren wieder rückläufig. Allerdings weisen in der Untersuchung von Creditreform sechs Länder einen Zuwachs bei Unternehmensinsolvenzen auf, an der Spitze Österreich. Mit einem leichten Rückgang auf 37.900 Firmenpleiten steht Deutschland europaweit im unteren Mittelfeld.

Im Vergleich zu anderen Industrienationen relativiert sich das Insolvenzgeschehen in Deutschland. Hierzulande ist laut der Auskunftei Creditreform die Zahl der Firmenpleiten 2005 leicht um 3,5 Prozent auf 37.900 Fälle zurückgegangen. Damit liegt Deutschland im allgemeinen Trend der EU. Mit 130 Firmeninsolvenzen auf 10.000 Unternehmen belege Deutschland einen Platz im unteren Mittelfeld, so Creditreform im jüngsten Bericht.

Den stärksten Rückgang im Insolvenzaufkommen weist das Steuerparadies Irland auf. Hier meldeten im vergangenen Jahr 252 Firmen Insolvenz an, ein Rückgang um 21,5 Prozent. Auf Platz zwei und drei liegen Großbritannien mit einem Rückgang von über 19 Prozent auf 10.344 Pleiten sowie Norwegen (erweiterter EU-Kreis) mit einem Minus von 14,5 Prozent auf 2.293 Insolvenzen. Blickt man jenseits des Alten Kontinents so fällt insbesondere die wieder erstarkte Wirtschaft Japans auf. Hier gingen die Unternehmensinsolvenzen sogar um über 28 Prozent zurück auf knapp 10.000 Fälle. In den USA dagegen stiegen die Pleiten geringfügig auf über 13.800 Fälle an.

Am schlechtesten im EU-Vergleich schnitt Österreich ab. Mit einem Anstieg der Firmenpleiten um 15,3 Prozent auf 7.300 Fälle führt die Alpenrepublik das von Creditreform ermittelte Pleitenranking an. Auch bei der relativen Insolvenzbetrachtung erreicht Österreich im negativen Sinne eine Spitzenstellung: Auf 10.000 Firmen kamen im vergangenen Jahr 288 Pleiten, im europäischen Schnitt dagegen waren es nur 77. Zweistellig ist auch der Zuwachs in Griechenland (640 Insolvenzen), während in Portugal (3.300 Fälle), Frankreich (42.874 Fälle) und Italien (11.000 Konkurse) einstellige Insolvenzzunahmen verzeichnet wurden.

Die Zahl der von Firmenzusammenbrüchen in der EU, einschließlich Norwegen und Schweiz, betroffenen Arbeitnehmer sank um 100.000 auf 1,5 Millionen. Am stärksten traf es den Sektor Dienstleistungen: Auf ihn entfielen über 39 Prozent der betroffenen Jobs. Gefolgt vom Baugewerbe (fast 20 Prozent) und Handel (fast 32 Prozent). Wieviel neue Jobs durch Firmengründungen in der EU im vergangenen Jahr geschaffen wurden, nannte Creditreform nicht.


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