Talkrunde mit dem „Quartett der Kritiker“ auf der High End 2017
• Will das Publikum überhaupt noch Musikkritik, oder reichen ihm Social-Media-Bewertungen?
• Gibt es Fake Reviews?
• Braucht man High-End-Geräte zur Beurteilung der Qualität einer Musikproduktion?
Über diese und weitere Fragen diskutiert das „Quartett der Kritiker“ auf der diesjährigen HIGH END in München anhand von empfehlenswerten neuen Platten.
Im Fall der Musikkritik hat das Geschäft der Public Relations (Homestories, Interviews, Por-traits …) die traditionelle Auseinandersetzung mit den Werken und ihrer Interpretation (die Rezension) in vielen Zeitungen, Zeitschriften und Radioshows schon an den Rand gedrängt: Werbung ersetzt die Kritik. Echte Kompetenz ist deshalb wichtiger geworden denn je. Daher ist eine kritische Instanz wie die vierteljährlichen Bestenlisten, die der unabhängige Verein Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (PdSK) seit nunmehr 35 Jahren veröffentlicht, eine wichtige Orientierungshilfe – nicht zuletzt auch für stolze Besitzer hochwertiger High-End-Geräte.
1963 hatte sich eine Handvoll Musikkritiker zusammengetan, um diesen Preis zu gründen – mit dem Ziel, für den von Werbung überfluteten Schallplattenmarkt eine zuverlässige Qualitätskontrolle zu installieren, klare Empfehlungen zu geben und so die Arbeit der Künstler und ihrer Labels zu fördern. Seit 2010 treten die Juroren des PdSK e.V. bei Messen, Festivals und Konzerten live auf, um diesen Diskurs weiter zu führen. Sie diskutieren über ein Musikstück oder über exemplarische Produktionen.
Am 20. Mai 2017 trifft sich das Quartett der Kritiker erstmals im Rahmen der HIGH END, und zwar um 14 Uhr im Raum K4.
Bei dieser Talkrunde kommen die Qualitäten der vorgestellten Produktionen anhand von Hörbeispielen ebenso zur Sprache, wie die Klangqualität von Streaming, CD oder Vinyl. Die vier Kritiker diskutieren dabei mit Gästen und dem Publikum über Fragen wie:
• Nach welchen Kriterien hören wir Musik?
• Welche Unterschiede gibt es beim Kritikerhandwerk zwischen Unterhaltungs- und ernster Musik?
• Welche Rolle spielt die Aufnahmetechnik?
• Was halten Musiker von Kritikern?
DIE KRITIKER
Lothar Brandt
(Musikjournalist mit Schwerpunkten Klassik und Rock, langjähriger Chefredakteur von Audio, publizistischer Leiter der Zeitschrift Home Electronics, jetzt freier Autor)
Ralf Dombrowski
(Musikjournalist, Buchautor und Fotograf mit Schwerpunkt Jazz, unter anderem für Süddeut-sche Zeitung, Bayerischer Rundfunk, Spiegel Online, Jazzthing, Musikredakteur Stereoplay, Münchner Feuilleton)
Manfred Gillig-Degrave
(Herausgeber MusikWoche, Musikjournalist und Redakteur mit weit gestreuten Vorlieben, unter anderem für Sounds, Musikexpress, Stereoplay, Audio, HiFiVision)
Max Nyffeler (freier Journalist mit Schwerpunkt neue Musik und Medien, unter anderem für FAZ, NZZ und den Rundfunk; Web: www.beckmesser.info)
SPECIAL GUESTS
Harald Reitinger
(Komponist, Produzent, TV-Moderator)
Andreas Spreer
(Tonmeister, Gründer und Inhaber des Labels Tacet)
Dieses Quartett der Kritiker ist eine Kooperation zwischen dem Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (PdSK) und der HIGH END SOCIETY.
Zum PdSK gehören 156 Musikkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie alle arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich an den Bestenlisten. Verteilt auf 32 Fachjuries küren sie außerdem in jedem Herbst Jahres- und Ehrenpreisträger, und einmal jährlich wird die „Nachtigall“ verliehen – eine Trophäe, die der Künstler Daniel Richter 2010 eigens für diesen Kritikerpreis gestaltet hat.
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