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Vernetztes Haus beflügelt Unterhaltungs- und IT-Markt

23 März 2005

Jährliches Wachstum von 7 Prozent prognostiziert

Die Analysten von Soreon kommen in ihrer neuen Studie “Der Networked-Home-Markt in Deutschland” zu dem Schluss, dass die mageren Jahre im Markt für Unterhaltungselektronik und IT vorbei sind. Vor allem Festplattenrekorder, Flachbildschirme und Media-Center-PCs tragen demnach zu einem Umsatzwachstum auf über 13 Milliarden Euro im Jahre 2010 bei.

Unter dem Schlagwort Networked-Home versteht man das Zusammenwachsen der IT- und Unterhaltungselektronik-Industrie und die damit verbundenen Möglichkeiten in den Bereichen Home-Entertainment sowie Heimautomation. So können z.B. durch den Einsatz von Media-Adaptern auf dem PC abgespeicherte Medieninhalte auf dem Fernseher oder der HiFi-Anlage im Wohnzimmer konsumiert werden. Die Vision der IT-Industrie geht noch einen Schritt weiter und sieht den Platz des PCs zukünftig direkt neben dem Fernseher im Wohnzimmer.

Der Networked-Home-Markt in Deutschland wächst den Prognosen nach zwischen 2005 und 2010 von 9,4 Milliarden Euro auf 13,3 Milliarden Euro. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 7 Prozent. Festplattenrekorder und Media-Center-PCs sind die Produktkategorien mit dem stärksten Umsatzwachstum. Der Umsatz mit Festplattenrekordern wächst um durchschnittlich 49 Prozent pro Jahr und entwickelt sich von 285 Millionen Euro im Jahr 2005 auf über 848 Millionen Euro im Jahr 2010. Media-Center-PCs steigern das Umsatzvolumen um durchschnittliche 31 Prozent pro Jahr von 461 Millionen Euro auf 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2010, so die Studienautoren. Auch der Umsatz von Flachbildschirmen erfährt durch die Heimvernetzung einen kräftigen Schub, da der Fernseher im Wohnzimmer zur zentralen Multimedia-Plattform mutiert. Das Umsatzvolumen steigt von 2 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2010. Damit sind Flachbildfernseher die größte Produktkategorie.

“Bis 2007 werden allerdings noch Vernetzungslösungen, die spezialisierte Endgeräte zusammenschalten, dominieren. Für unterschiedliche Funktionen wird weiterhin auf Stand-alone-Geräte zurückgegriffen”, betonte Soreon-Research-Direktor Florian Keller.

Media-Center-PCs als zentrales Konvergenzprodukt, umfangreich ausgestattet mit typischen PC- und Unterhaltungselektronik-Komponenten, erreichen den Prognosen nach den Massenmarkt nicht vor 2008. Der Umsatz bleibt mit 281 Millionen Euro im Jahr 2010 noch bescheiden.

Größte Hürde der Marktentwicklung ist nach Einschätzung von Soreon die Kompliziertheit der vernetzten Technologien. Die Nutzer müssen sich in einem Dschungel unterschiedlicher Standards und Schnittstellen zurechtfinden, der die meisten heute vom Kauf vernetzter Produkte abhält. Erst kinderleicht zu bedienende “Plug&Play-Lösungen” sollen die Marktdynamik richtig entfesseln.

Der Traum vom vollautomatischen Zuhause lässt sogar noch länger auf sich warten. Bis 2010 kommt die Heimautomation nicht über ein Nischendasein hinaus. Das fehlende Interesse bei Architekten und Fachhändlern ist im Wesentlichen dafür verantwortlich, dass Elemente der Haussteuerung bis 2010 nur vereinzelt in Heimnetzwerke integriert werden. Um einen Massenmarkt zu erreichen, müssen für die Kunden echte Mehrwerte geschaffen werden und die Preise deutlich sinken.

Bezüglich des Kaufverhaltens im Networked-Home-Markt in Deutschland unterscheiden die Marktforscher vier Kundensegmente: Trendsetter, Technikfreaks, Regisseure und Skeptiker, die mit 62 Prozent Anteil am Umsatzvolumen den größten Anteil am Networked-Home-Markt halten. Damit stehen knapp 68 Millionen Menschen in Deutschland neuen Möglichkeiten wie Vernetzung oder Konvergenz skeptisch gegenüber.


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