Zahlungsmoral deutscher Firmen bessert sich
Deutsche Firmen, allen voran Zeitarbeit und Telekommunikation, begleichen ihre Rechnungen wieder pünktlicher. Notorische Zahlungssünder sind Unternehmen aus der Baubranche und dem Transportwesen – sie überziehen das Zahlungsziel deutlich länger als der für die Gesamtwirtschaft ermittelte Wert.
Die viel beklagte Zahlungsmoral deutscher Firmen hat sich im dritten Quartal deutlich verbessert, nachdem sie im April dieses Jahres auf dem Tiefststand angelangt war. Das ergab die neueste Untersuchung der Dun & Bradsteet Deutschland GmbH (D&B), ein auf Analyse für das Kredit-, Marketing- und Einkaufsmanagement spezialisiertes Unternehmen, das jährlich über 330 Millionen Rechnungen auswertet. Im dritten Quartal verzeichnete D&B einen Anstieg von über 0,9 Prozent der vereinbarungsgemäßen Zahlungen auf fast 67,4 Prozent Zahlungen innerhalb des Zahlungsziels. »Das ist absolut überdurchschnittlich«, stellt D&B fest. Das Ergebnis bestätigt die positiven Konjunkturprognosen der Wirtschaftsinstitute.
Die Hüter der Moral sind Zeitarbeitsfirmen und die Branche Telekommunikation, gefolgt vom Einzelhandel und der Chemischen Industrie. Sie begleichen ihre Rechnungen zu über 70 Prozent pünktlich. Weit abgeschlagen und deutlich unter dem für die Gesamtwirtschaft ermittelten Wert von 67,2 Prozent liegen die Sektoren Handwerk (63,7 Prozent), Transport und Verkehr (58,4 Prozent) und das Schlusslicht Baubranche (57,7 Prozent). Während die Zahlungsmoral bei den Logistikern aber im Laufe dieses Jahres stetig gefallen ist, hält der positive Trend zur pünktlicheren Begleichung bei Unternehmen aus dem Handwerk und Bau an. Grund zur Entwarnung gibt es aber nicht: Das Risiko eines Zahlungsausfalls von Firmen aus diesen beiden Sektoren ist nämlich gestiegen, wie sich aus dem von D&B ermittelten Wert der ernsten Beanstandungen ergibt, wozu das Unternehmen Zielüberschreitungen von über 105 Tagen, Mahnbescheide, eidesstattliche Versicherungen und Insolvenzverfahren zählt.
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