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Alle neuen Audio-CDs mit Kopierschutz

9 Juli 2001


Neue Musik-CDs werden künftig zum Großteil einen Kopierschutz besitzen



Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, werden viele große Plattenfirmen neue Musik-CDs mit einem Kopierschutz versehen, der das digitale Kopieren von CDs verhindern soll. Damit reagiert die Musikindustrie auf rückläufige Umsatzzahlen im ersten Quartal 2001.

Der Vorsitzende des deutschen Phonoverbands, Kurt Thielen, erklärte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass die Musikindustrie Umsatzeinbußen von zehn Prozent im ersten Quartal 2001 zu verzeichnen hatte. Vergleichbare Umsatzrückgänge habe es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben, so die Süddeutsche weiter. Verantwortlich dafür sei laut Thielen der sprunghafte Anstieg von kopierten Musik-CDs, die vor allem mit CD-Brennern erstellt werden. “Es ist ein Flächenbrand geworden”, dramatisiert Thielen.

Die meisten großen Plattenfirmen, aber auch kleinere Labels werden laut Süddeutscher Zeitung alle neuen CDs mit einem entsprechenden Kopierschutz auf den Markt bringen. Lediglich Sony Music hält sich derzeit noch zurück. Die neuen CDs von Zomba Records enthalten hingegen schon seit Anfang Juli einen Kopierschutz, erklärt Thielen, der auch Chef des Plattenlabels ist. Die mit einem Kopierschutz versehenen Musik-CDs sollen sich dann nicht auf CD-ROM-Laufwerken abspielen lassen. Einige Plattenfirmen gestanden der Süddeutschen, dass derart präparierte CDs dann nicht mehr auf jedem CD-Player abgespielt werden können. Das kann die Reklamationsrate in die Höhe schnellen lassen und interessante Haftungsfragen aufwerfen.

Die mit einem Kopierschutz versehenen Audio-CDs tragen dann einen Vermerk, dass sie nicht auf einem PC abspielbar sind. Einige Plattenlabels scheuen sich aber, kopiergeschützte CDs mit einem solchen Hinweis zu versehen, warnt die Süddeutsche. Die Branche will mit dem Kopierschutz vor allem das einfache Kopieren am PC verhindern und ist sich darüber klar, dass Profis “die Codes sicherlich knacken können”. “Uns hilft schon, wenn achtzig Prozent der illegalen CD-Kopien verhindert werden”, betonte der Sprecher vom Phonoverband. In den Online-Tauschbörsen sehe die Musikindustrie hingegen derzeit keine Gefahr, weil es “noch mindestens fünf Jahre dauern werde, bis die Masse der Verbraucher diese Technik nutzt”, erklärte BMG-Europachef Thomas Stein vor einiger Zeit.

Als weiteren Grund für die Umsatzrückgänge benennt die Musikindustrie ein rückläufiges Interesse am Musikgeschäft. “Der große Pop-Boom ist vorbei”, gesteht Thielen ein. Jugendliche würden ihr Geld häufig für andere Dinge wie Handy, Kino und teure Trendsportarten ausgeben. Was die Musikindustrie gegen dieses Problem machen will, wurde noch nicht verraten.

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