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Blu-rays und Fernsehen in 3D starten durch

7 Januar 2010

CES2010: Das 3D-Heimkino ist das vorherrschende Thema der CES in Las Vegas. Am Pressetag vor der allgemeinen Eröffnung der Messe versuchten sich LG, Toshiba, Samsung, Panasonic und Sony mit 3D-Ankündigungen zu überbieten. Für die dritte Dimension sind jedoch stets neue Geräte nötig.

Zwar ließen sich die Marktführer bei Fernsehgeräten in den USA nicht zu gemeinsamen Veranstaltungen hinreißen, schon der Ablauf der Pressekonferenzen zeigte jedoch, dass seltene Einigkeit herrscht: Das dreidimensionale Heimkino soll ab 2010 der neue Umsatzbringer für die Unterhaltungselektronik werden. Statt sich zu verdrängen, hielten die Unternehmen in oben genannter Reihenfolge ihre Pressekonferenzen hintereinander ab und überließen es mit Sony dem Blu-ray-Vorreiter und bisher einzigen Anbieter einer 3D-fähigen Konsole, den Schlusspunkt zu setzen.

Schon kurz zuvor hatte aber Panasonics US-Chef Yoshi Yamada auf den Punkt gebracht, warum seine Branche so große Hoffnungen in das 3D-Heimkino setzt. Seinen Angaben zufolge waren von den zehn in US-Kinos erfolgreichsten Filmen des Jahres 2009 vier Titel 3D-Produktionen. Yamada meinte dazu: “Wenn noch irgendjemand irgendwelche Zweifel daran hatte, dass die Konsumenten 3D wollen, dann sind diese Zweifel damit widerlegt.”

Folglich kündigten die Unternehmen dann auch fleißig Blu-ray-Player und Flachbildfernseher mit 3D-Funktionen an. Allen Geräten gemein ist, dass die Panels mindestens 120 Bilder pro Sekunde darstellen können, die dann durch eine Shutterbrille zu 60 Bildern je Auge gemacht werden. Die eleganteren Methoden mit polarisiertem Licht wie RealD und Dolby 3D bleiben bis auf weiteres dem Kino vorbehalten, weil sie aufwendigere Projektoren und Leinwände erfordern.

Nachdem die Blu-ray 3D bereits im Dezember angekündigt worden war, ging es den Unternehmen nun darum, die vollständige Kette von der Produktion bis zur Fernsehausstrahlung zu demonstrieren. Eindrucksvoll gelang das auf Seiten der Hardware Panasonics, das bereits den ersten Schultercamcorder mit zwei Optiken vorführen konnte. Bisher waren meistens 3D-Kameras wie “3ality” von Sony wahre Monster im Format von Geräten für Fernsehstudios

Panasonics 3D-Camcorder soll rund 3 kg wiegen und ab Herbst 2010 für 21.000 US-Dollar erhältlich sein. Seine Aufnahmen speichert er auf SDHC-Karten.

Mit eben den 3ality-Kameras zeigte dann aber Sony, dass sich Liveevents schon jetzt in HD und 3D übertragen lassen. Die Sängerin Taylor Swift gab einen Song zum Besten, währenddessen ihre Darbietung hinter ihr in 3D auf einer Leinwand zu sehen war. Somit ergab sich die Gelegenheit, das Vor-Ort-Erlebnis und die 3D-Übertragung direkt zu vergleichen. Ergebnis: Die räumliche Tiefe und Dynamik eines Konzerts wirkt in gut produziertem 3D so, als säße man mit auf der Bühne.

Dass dieser Effekt nicht nur für neue Produktionen sinnvoll ist, zeigte Sony zu Beginn seiner Veranstaltung mit einem kurzen Clip von Jimmy Hendrix´ legendärem Woodstock-Auftritt. Den gesamten Back-Katalog in Ton und Video des wegweisenden Gitarristen will Sony 2010 zusammen mit einigen bisher unveröffentlichten Aufnahmen neu auflegen. Bei den Videos soll dabei wo immer möglich in 3D gearbeitet werden. Wie diese Produktionen, die in den 1960er und 1970er Jahren mit herkömmlichen Kameras aufgenommen wurden, um die dritte Dimension erweitert werden sollen, verriet Sony nicht. Die Qualität des 3D war jedenfalls durch den kurzen Hendrix-Clip nicht einzuschätzen.

Im Fall von modernen Animationsfilmen ist 3D prinzipbedingt auch jederzeit nachträglich möglich, auch wenn das für die großen Studios gar nicht nötig ist: Dreamworks Animation beispielsweise produziert schon seit 2007 ausschließlich in 3D. Folglich kündigte das Studio auf der CES-Veranstaltung von Samsung auch an, zusammen mit Technicolor – das inzwischen wieder als Mastering-Instanz gilt – 3D-Blu-rays produzieren zu wollen. Samsung unterstützt die beiden Filmfirmen dabei, ob den 3D-Playern auch gleich die Filme beigelegt werden sollen, wollte das Unternehmen aber noch nicht bestätigen.

3D-Filme gibt es also, die Abspielgeräte und semiprofessionelle Kameras auch – fehlt noch das 3D-Fernsehen. Auch dafür wird in den USA schon 2010 gesorgt. Der Satellitenbereiber DirecTV kündigte auf der CES an, ab Juni 2010 drei HD-Kanäle mit Dokumentationen und Liveübertragungen anbieten zu wollen. Ein erstes Highlight soll das jährliche All-Stars-Match der Baseballprofis der MBL werden, das DirecTV in 3D ausstrahlen will. Dafür ist natürlich ein 3D-Fernseher nötig, nicht aber ein neuer Receiver: Die bestehenden DirecTV-Boxen, die HD-fähig sind, will der Provider mit einem Firmwareupdate fit für 3D machen.

Auch ein weiteres verbreitetes Gerät ist schon fit für 3D, wie die Blu-ray Disc Association (BDA) schon im Dezember 2009 bekanntgab. Es handelt sich natürlich um die Playstation 3, und zwar nach bisherigem Stand um alle Modelle. Sowohl die Rechenleistung als auch die Double-Speed-Geschwindigkeit des Blu-ray-Laufwerks reichen für die neuen Scheiben aus. Das gilt nicht für alle bisherigen Blu-ray-Player, sie können weder die beiden Full-HD-Streams parallel decodieren noch sie schnell genug von der Disc lesen.

Für die Mehrzahl der Heimkinofans ist für 3D also ein Austausch der gesamten Kette von Blu-ray-Player über das Kabel – das HDMI 1.4 entsprechen muss – bis zum 3D-Fernseher oder Projektor nötig. In den USA, wo HD mit ersten Fernsehausstrahlungen im Jahr 2000 in den letzten zehn Jahren alltäglich geworden ist, stehen die Chancen für 3D allerdings besser, weil viele Fernseher der ersten Generationen bereits reif zum Austausch sind. Im deutschen Markt, wo HD-Fernsehen mit HD+ und den öffentlich-rechtlichen Angeboten erst 2010 Fahrt aufnehmen soll, dürften die Chancen für 3D da weitaus schlechter stehen.


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