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Neues Speicherverfahren: 80 DVDs auf einer Euro-Münze

22 März 2005

Wissenschaftler der Universität Bayreuth haben gemeinsam mit Forschern der University of Massachusetts ein einfaches Verfahren zur Speicherung mit großer Informationsdichte entwickelt.

Das Verfahren erlaubt es, Speichermedien mit einer Informationsdichte von 90 GB/cm2 herzustellen. Dies bedeutet, dass die Daten von ca. 80 Standard DVDs auf der Fläche einer Ein-Euro-Münze gespeichert werden können.

Der Prozess basiert auf der Nutzung von Zweikomponentenkunststoffen. Diese Kunststoffe bilden eine regelmäßige Struktur aus nanometergroßen Polyzylindern (Durchmesser = 15 Nanometer, d.h. 10 000-mal dünner als ein menschliches Haar) mit einem Abstand von 48 Nanometern in einer Polystyrolmatrix aus. Eine Mischung dieses Blockcopolymers wird auf ein Trägermaterial gebracht und für zwei Tage auf 170 Grad Celsius erhitzt. Durch den dabei einsetzenden Selbstordnungsprozess werden die Zylinder mit den Nanopartikeln gefüllt und richten sind dann mit ihrer Längsachse senkrecht zum Trägermaterial aus. Mittels elektronenmikroskopischen Methoden und Röntgenstreuung findet man schließlich, dass sich die dotierten Zylinderchen wie eine Armee von Zinnsoldaten über Bereiche von mehreren Quadratzentimetern Größe anordnen. Es handelt sich hierbei um die erste bekannte symbiotische Selbstordnung in einem synthetischen Material.

Der Gesamtprozess ist von großer technologischer Bedeutung, da hiermit in einem Arbeitsschritt eine hohe Ordnung senkrecht orientierter Zylinder und gleichzeitig ihre gezielte Funktionalisierung (Fluoreszenz oder Magnetisierung) erreicht werden kann. Mittels geeigneter magnetischer Adressierung können nun Daten mit bisher unerreichter Dichte in die Polymerstruktur eingeschrieben werden.


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