Startseite » News » Allgemein

Unternehmensteuern: Blick für Realität verloren

2 Mai 2006

“Für Kapitalgesellschaften Steuersätze massiv senken und bei Personenunternehmen alles beim Alten lassen, ist für den Einzelhandel völlig inakzeptabel“, kritisierte in Berlin Holger Wenzel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), die Pläne von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück.

Dieser sieht für Personenunternehmen keinen steuerlichen Handlungsbedarf: Der internationale Wettbewerb rechtfertige es nur, lediglich Kapitalgesellschaft von einer Unternehmensteuerreform profitieren zu lassen. Dies sei aus Sicht des HDE eine rein willkürliche Auswahl, so der HDE-Chef. Denn, sagte Wenzel: „Gerade die Personenunternehmen wirken als beschäftigungspolitischer Stabilitätsanker.“

„Eine weitreichende Unternehmensteuerreform, die alle Personenunternehmen einbezieht, ist das Gebot der Stunde“
, sagte Wenzel weiter. Nicht nur Kapitalgesellschaften würden im internationalen Wettbewerb stehen, sondern auch immer mehr Personenunternehmen. Wenzel: „Personenunternehmen, die expandieren und Arbeitsplätze schaffen, sollten dafür nicht auch noch bestraft werden.“ Trotz Steuerreform und Gewerbesteueranrechnung liege die ertragsteuerliche Belastung von Personenunternehmen, die ihre Investitionen aus im Unternehmen belassenen Gewinnen finanzieren, immer noch um bis zu etwa zehn Prozentpunkten über der Belastung konkurrierender Kapitalgesellschaften. Wenzel: „Wer da von fehlendem Handlungsbedarf spricht, hat den Blick für die Wirklichkeit verloren. Finanzminister Steinbrücksollte auf dem Boden der Tatsachen bleiben und für alle Untenehmen die ertragsteuerliche Belastung auf maximal 25 Prozent senken.“ Wenn die gezielte Belastungspolitik aus dem Abschöpfen von Kaufkraft über verschärfte Einkommensbesteuerung und erhöhte Umsatz- und Versicherungsteuer Unternehmen nicht ins wirtschaftliche Aus treiben solle, müssten Kapitalgesellschaften wie auch Personenunternehmen eine Perspektive erhalten.


Geben Sie uns Ihren Kommemtar zu dieser Meldung!

You must be logged in to post a comment.

 
Folge uns auf Twitter Folge uns auf Twitter