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Wege in die digitale interaktive Welt

9 September 2002


Seit 16 Jahren veranstaltet der Fachverband Consumer Electronics im ZVEI ein hochkarätiges Symposium, bei dem es um innovative Entwicklungen im Bereich der Technologien und Medien geht. Der Vorsitzer des Fachverbands, Andrä B. Herrmann, betonte auf dem diesjährigen Symposium, wie wichtig neue Marktimpulse für die Branche sind. Im ersten Halbjahr 2002 sei zwar die Konjunkturflaute auch an den Consumer Electronics nicht spurlos vorübergegangen. Doch gab es auf innovativen Teilmärkten beachtenswerte Zuwächse. Insgesamt rechnet die Branche für das laufende Jahr mit einem Gesamtumsatz, der sich in etwa auf Vorjahreshöhe (rund 20 Milliarden Euro) bewegen wird.

Dr. Hans Hege, Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, informierte anschließend über den aktuellen Stand der Umstellung des terrestrischen Fernsehens von analog auf digital in der Hauptstadtregion Berlin/Potsdam. Er beginnt mit zwei leistungsstarken digitalen Kanälen und insgesamt acht Programmen Ende Oktober 2002. Ende Februar 2003 werden dann die privaten Programme vollständig auf digitale Übertragung umgestellt. Der Umstieg soll zur IFA 2003 abgeschlossen sein. Die Zukunft der terrestrischen Versorgung liege nicht in der Fortsetzung des analogen Weges mit mehr Kanälen, sie sei keine Grundversorgung mehr, sondern habe ihren Schwerpunkt im portablen und mobilen Empfang, der in der Perspektive flächendeckend sein müsse. Hege wies darauf hin, dass die Geräteindustrie bereits reagiert habe. Es gebe ein breites Angebot von Geräten in unterschiedlicher Ausstattung. Die Chance der digitalen Terrestrik sei jedoch die Ablösung der Kollektivversorgung durch den Individualempfang. Dazu würden weitere, vor allem mobile Geräte gebraucht.

Theo Peek, Chairman des DVB-Steering Committees erläuterte die internationalen Erfolge dieser Organisation, die inzwischen über 300 Mitglieder aus 33 Ländern zählt. Mehr als 40 DVB-Spezifikationen haben inzwischen weltweit Beachtung gefunden. Zum Start von DVB-T in Berlin erwähnte er, dass diese Technik bereits in Australien, Finnland, Großbritannien, Schweden, Singapur und Spanien eingeführt sei. Ausführlich ging Peek auf die Architektur der Multimedia Home Platform (MHP) und ihre Möglichkeiten ein und erwähnte dabei nicht ohne Stolz, dass bisher mehr als 80 Mitgliedsunternehmen rund um die Welt in die “MHP-Implementas-Group” aufgenommen worden seien. Inzwischen würden bereits neue Entwicklungen beraten, so die Multimedia-Car-Platform (MCP) und MHP-Mobile.

Über die Zukunft des interaktiven Fernsehens sprach Dr. Simone Emmelius, die Leiterin von ZDF vision. Sie erläuterte auf die Veränderung im TV-Markt, in dem die Eintrittsbarrieren sinken und die Mehrfachverwertung von Inhalten immer wichtiger werde. Der Konkurrenzdruck zwischen den Übertragungswegen steige, dementsprechend werde die Angebots-Differenzierung über Inhalte immer wichtiger. Es werde neue Werbeformen, aber auch mehr Programme und Dienstleister geben. Weitere Folgen: Neue Einnahmequellen über T-Commerce und Revenue-Sharing-Modelle, verstärkte strategische Allianzen und Kooperationen und eine weiter zunehmende Konsolidierung und Konzentration des Marktes. Das Fernsehen bleibe nach wie vor Leitmedium. Individualität, Interaktivität und Mobilität bezeichnete Dr. Emmelius als die Herausforderungen des digitalen Fernsehens. Als wichtige Voraussetzungen für den Erfolg des interaktiven Fernsehens nannte sie offene technische Standards, preisgünstige und einfach zu bedienende Endgeräte, attraktive und intuitiv nutzbare Inhalte, bezahlbare Programmrechte / -lizenzen und rückkanalfähige Übertragungswege.

Daniel Graf, Business Development-Manager Internet Audio Europe der Philips Consumer Electronics brachte die Wünsche der Konsumenten im Internet-Zeitalter auf einen einfachen Nenner: Sie wollen Spaß und einfachen Zugang zu den persönlich gewünschten Online-Inhalten. Seiner Ansicht nach lassen Breitband-Internet und Heim-Netzwerke das Internet zukünftig zu einem Gut werden, das die Haushalte wie Gas, Wasser oder Strom versorgt – schnell und “on demand”. Überzeugt von der Zukunft des Internets, entwickele Philips vielversprechende Kombinationen aus Produkten und Services, die es Geräten der Konsumentenelektronik ermöglichen, auf Inhalte aus dem Internet zuzugreifen.


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