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Hoffnung im Einzelhandel

17 März 2006

Zur Lage des deutschen Einzelhandels, zur Umsatzprognose für 2006 und zu den Aussichten für 2007 erklärte heute in Düsseldorf auf der Frühjahrs-Pressekonferenz der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hermann Franzen:

Erstmals seit Jahren hat der Einzelhandel Grund, mit etwas mehr Zuversicht auf das vor uns liegende Jahr zu blicken. Laut der aktuellen, bundesweiten Konjunkturumfrage des HDE erwarten fast zwei Drittel der Einzelhandelsunternehmen im laufenden Jahr eine Belebung des Konsumklimas. 43 Prozent hoffen, dass sich dies auch positiv bei ihren Umsätzen auswirkt. Nur noch 13 Prozent befürchten, dass 2006 ihr Umsatz zurückgeht. Diese Zuversicht zeigt sich über alle Einzelhandelsbranchen, Vertriebsformen oder Größen hinweg. Wegen der Fußballweltmeisterschaft erwarten 14 Prozent der befragten Händler bessere Geschäfte, 19 Prozent wegen verbesserter politischer Rahmenbedingungen. 34 Prozent glauben generell an die positiven Wirkungen einer zuversichtlicheren Verbraucherstimmung. Fast zwei Fünftel erwarten umsatzsteigernde Vorzieheffekte im Zusammenhang mit der geplanten Mehrwertsteuererhöhung zum kommenden Jahreswechsel.

Ich gehe bei der Prognose für 2006 vorsichtig von einem Umsatzzuwachs von einem halben bis einem Prozent nominal aus. Das heißt nichts anderes als: Ohne WM und erhofften Vorzieheffekt hätten wir nur ein weiteres schwaches Einzelhandelsjahr. Denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich bisher keineswegs zum Positiven geändert.

Dieses Jahr wird also den Einzelhandel voraussichtlich relativ erfreuen, wenn die positiven Erwartungen eintreffen. Aber die Freude wird wohl leider nur von kurzer Dauer sein. 2007 wird der Konsum nämlich mit der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer, der Versicherungssteuer und des Beitragssatzes zur Rentenversicherung schwer belastet. Rund 29 Milliarden Euro zieht der Staat aus den Taschen der Bürger, auch wenn er das sparen nennt.

Trotz der etwas besseren Stimmung unter den Verbrauchern und in der Wirtschaft gilt: Die zarte Pflanze Wirtschaftswachstum wird nur schwer aufblühen können. Zu stark sind die belastenden Faktoren, allen voran die hohe Arbeitslosigkeit. Dabei ist Wachstum die Mutter allen Fortschritts. Nur mit Wachstum lassen sich die Probleme des Arbeitsmarktes, der Sozialversicherungen und der öffentlichen Haushalte lösen. Doch die Bundesregierung tut noch nichts Konkretes, um das Wirtschaftswachstum anzufachen.


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