LG.Philips macht Glaswerk dicht
Die Aachener LG.Philips Displays hat Insolvenz angemeldet. Das Aus für die Glasfabrik bedeutet, dass rund 400 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Die Schließung der Röhrenfabrik vor zwei Jahren hatte bereits 1.000 Arbeitsplätze in der Kaiserstadt gekostet. Auch am Standort Eindhoven sind 350 Jobs bedroht.
In Europas Bildröhren- und Glaswerken gehen die Lichter aus. Das niederländisch-koreanische Joint-Venture LG.Philips hat vergangenen Freitag für sein Glaswerk in Aachen, wo knapp 400 Mitarbeiter mit der Produktion von Glas für Bildröhren beschäftigt sind, Insolvenz angemeldet. Zeitgleich traf es auch die in Eindhoven ansässige niederländische Tochter, wo rund 350 Beschäftige überwiegend in der Verwaltung und Forschung tätig sind. Ein Manager des Konzerns sagte, er erwarte nicht, dass in Aachen weitergearbeitet werde. Das Joint-Venture sei nicht mehr bereit, defizitäre Töchter weiter zu stützen. Damit dürfte der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Aachener Rechtsanwalt Frank Kebekus den 400 Mitarbeitern in der Kaiserstadt keine Hoffnungen auf eine Fortführungslösung in Aussicht stellen.
Der Betriebsrat sprach von einer »völlig unberechenbaren Situation« und kündigte an, »einen harten Kurs zur Durchsetzung eines Sozialplans an«. Ganz so überrascht, wie sich der Betriebsrat nun zeigt, kann das Aus für ihn jedoch nicht gekommen sein. Bereits vor zwei Jahren hatte LG.Philips sein Bildröhrenwerk in Aachen dicht gemacht. Rund 1.000 Beschäftigte protestierten damals vergeblich für einen Erhalt der Produktion.
Der rasante Vormarsch von Flachbildschirmen und der damit einhergehende Technologiewechsel ist für den Niedergang des Röhrenmarktes verantwortlich. Ein Beispiel: Der Anteil der Flachdisplay-TVs am Gesamtumsatz beim Hersteller Loewe ist im vergangenen Jahr auf über 80 Prozent gestiegen. 2004 setzte Loewe noch 39 Prozent mit konventionellen TV-Geräten um.
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