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SimEvil – Legales Musik-Filesharing für Hartgesottene

30 Dezember 2004

Kunden werden beteiligt und können Kosten wieder einspielen

Mit SimEvil.com ist ein neues Musik-Download-Portal speziell für härtere Musikrichtungen wie Metal, Gothic und Alternative online gegangen, das Direkt-Downloads und Filesharing miteinander verbinden. Das Besondere daran ist, dass Nutzer auch dafür belohnt werden, Musik legal weiterzuverbreiten und nicht nur ihre Bandbreite ohne Gegenleistung zur Verfügung stellen.

An der zum Zugriff auf das SimEvil-Angebot nötigen Software und dem dahinter steckenden eigenen Übertragungsprotokoll entwickelte das Berliner Unternehmen Simile Technologies zwei Jahre. Bisher gibt es nur eine Windows-Version, an einem Mac- und Linux-Client arbeite man aber. Kauft ein Kunde einen Song, wird eine persönliche ID-Nummer in den Download eingebrannt und es entsteht ein “eigener” Song, welcher wieder auf www.simevil.com angeboten werden kann.

Der Erstkäufer erhält einen prozentualen Anteil, so dass z.B. nach fünf Verkäufen “seines” Songs die Kosten für den ersten Download wieder eingespielt wurden, verspricht der Anbieter. Auch weitere Nutzer, die einen Song wieder zum Download anbieten, werden beteiligt, wobei sich die prozentualen Beteiligungen jeweils nach Zahl der Downloads bzw. Käufer richten. Clients tauschen die Musikdaten in Containern aus, die zum einen das verschlüsselte Musikstück in 192-kbps-MP3-Qualität und eine Liste der bisherigen Käufer enthält. Ohne Bezahlung darf man nur 30 Sekunden in die Musik hineinhören, erst nach Bezahlung steht die reine MP3-Datei ohne DRM-Hürden zur Verfügung.

SimEvil konzentriert sich auf Musikanhänger in der Schnittmenge von Metal, Gothic, Alternative, EBM, Rock, Hardcore und allen weiteren Spielarten unter dem Sammelbegriff “Stahlgitarren”. Der Betreiber empfiehlt Musikern und Platten-Labels einen Preis von 49 Cent für Nicht-Gema-behaftete Musik und 79 Cent für Gema-Musik, allerdings sind pro Musikstück auch Preise von 99 Cent und darüber hinaus möglich. Im Schnitt sollen für Gema- und Nicht-Gema-Musik derzeit etwa 61 Cent verlangt werden, so Simile Technologies gegenüber Golem.de, wobei Nicht-Gema-Musik in der Regel auch für 49 Cent angeboten werde.

Im Moment listet SimEvil 51 Bands bzw. Künstler, im Angebot finden sollen sich auch Songs von etablierten Künstlern – in Kürze wird etwa das Musikstück Dornröschen vom Subway-to-Sally-Sänger Eric Hecht (“Eric Fish”) aus dessen kommendem Solo-Album ab Anfang Januar 2005 exklusiv über SimEvil zu haben sein. Weitere Bands werden in den nächsten Tagen folgen, richtig losgehen soll es im Januar 2005, wenn große Metal-Label dazukommen; entsprechende Verhandlungen würden bereits laufen, hieß es gegenüber Golem.de. Um bekannter zu werden, will SimEvil.com mit starken Szenepartnern zusammenarbeiten und veranstaltet einen Band-Wettbewerb mit Auftritt auf einem großen deutschen Festival.

“Das Ziel ist es, mit dem neuartigen Konzept den Künstler wieder direkter an seiner Urheberschaft, unter Einhaltung aller Rahmenverträge, partizipieren zu lassen”, so die Vision von Simile Technologies. Online ist www.simevil.com in der Testversion seit 10. Dezember 2004, am Heiligabend startete das Musikportal dann regulär seinen Betrieb.


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